Das Projekt KLIC.2.go wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), dem Just Transition Fund (JTF) in Nordrhein-Westfalen 2021-2027 und Eigenanteilen der Projektpartner finanziert.
Die Life Sciences im Ruhrgebiet/Westfalen verfügen über noch nicht gehobene Potenziale. Es gibt nach wie vor wenige Unternehmensgründungen. Dabei scheitert es nicht am Mangel an Ideen, sondern am Zugang zu Laborflächen, an hohen Investitionskosten in Spezialgerätschaften und Laborinfrastruktur, die eine kaum überwindbare Hürde darstellen. Im Projekt KLIC.2.go soll diese Hürde durch eine Kombination verschiedener Tools abgebaut werden.
Im Fokus stehen zwei digitale Kataster für die Bioprozesstechnik und die biomedizinische Analytik in der Region Ruhr/Westfalen. Ziel ist es bereits vorhandene Kapazitäten und wissenschaftliche Expertise transparent und zugänglich zu machen - für Gründungsteams, etablierte KMUs sowie Institute und Hochschulen.
Bioprozesstechnik-Kompetenzstudie
Die bereits vorhandenen Kapazitäten und wissenschaftlichen Expertisen in der Bioprozesstechnik werden mittels einer Kompetenzstudie erhoben, einschließlich der derzeitigen Auslastung und der zukünftigen Bedarfe. Hierzu werden Unternehmen, Institute und Hochschulen befragt, um transparent zu machen, welche Fermenter, welches Downstreamprocessing und welche Expertisen an den Standorten vorhanden sind.
Aufbau eines Bioprozesstechnik-Katasters
Basierend auf der Kompetenzstudie wird das digitale Bioprozesstechnik-Kataster entwickelt, um einen Technologie- und Wissenstransfer zu ermöglichen. Dieses Kataster stellt die vorhandenen Kapazitäten und die Expertise in der Bioprozesstechnik und Downstream-Prozesstechnik in der Region Ruhr/Westfalen transparent dar und bietet einfache Kontaktmöglichkeiten.
Aufbau des Bioprozesstechnik-Challengeteams
Die Transformation hin zur Bioökonomie kann nur in Verbindung mit einem optimalen Wissenstransfer gelingen. Das Challengeteam erhebt in Unternehmen den Status quo, identifiziert Potenziale der Biologisierung unternehmensspezifisch und bearbeitet diese im Rahmen separater F&E-Projekte mit den entsprechenden Kooperationspartnern, um zukunftsweisende Lösungsansätze zu entwickeln.
Gerätesharing-Potentialanalyse an Kliniken
Das Potential des Gerätesharings an Kliniken, insbesondere im Bereich der Bioanalytik, wird ermittelt. Hierbei wird insbesondere die Frage beantwortet, ob und wie ein Bioanalytik-Kataster auch für Kliniken nutzbar ist und der aktuelle Bedarf gedeckt werden kann.
Bioanalytik-Kataster
Auf Basis der Gerätesharing-Potentialanalyse wird ein digitales Bioanalytik-Kataster entwickelt. Das Kataster soll eine transparente Übersicht zu den Forschungsschwerpunkten und Spezialisierungen im Bereich Bioanalytik geben und niedrigschwellige Kontaktmöglichkeiten bieten.
Aufbau des Bioanalytik-Explorerteams
Im Rahmen der Gerätesharing-Potentialanalyse werden geeignete Mitglieder für ein Bioanalytik-Explorerteam ermittelt. Das Explorerteam wird den interdisziplinären fachlichen Transfer leiten und koordinieren sowie Schwerpunktthemen im Bereich der Bioanalytik innerhalb des aufzubauenden Katasters umsetzen.
Bedarfsanalyse
Zunächst wird der Bedarf an einer Verkaufs- und Tauschbörse für Alt-Laborgeräte ermittelt. Diese Erhebung adressiert insbesondere Gründungswillige und Start-ups, um Gründungen zu unterstützen und zu fördern. Aber auch Wissenschaftler sollen durch die Verkaufs- und Tauschbörse unterstützt werden, denn häufig fehlt es an Mitteln neue Laborgeräte zu kaufen, um Projekt durchführen zu können.
Aufbau einer Börse mit Zugang zu ausrangierten Laborgeräten
Anstatt ausrangierte, jedoch noch funktionstüchtige Spezialgeräte oder Zubehör im Bereich Bioprozesstechnik und Bioanalytik zu verschrotten, soll eine Laborgerätebörse aufgebaut werden. So werden bereits vorhandene Ressourcen weiter sinnvoll genutzt.
Vernetzungs- und Matchingveranstaltungen
Mit Hilfe von Vernetzungs- und Matchingveranstaltungen wird ein direkter Wissenstransfer durch interdisziplinären Austausch ermöglicht. Der Fokus der Veranstaltungen liegt hierbei auf den beiden Spezialisierungsthemen von KLIC.2.go, der Bioprozesstechnik und der Bioanalytik. Zudem werden Finanzierungsmöglichkeiten für Neugründungen und Gründungsinteressierte adressiert. Der Start und Fokus wird auf dem Ruhrgebiet liegen und auf die Regionen Münsterland, Südwestfalen und Ostwestfalen-Lippe ausgeweitet. Begleitend dazu werden digitale Veranstaltungen in Form von Impulsvorträgen und Workshops durchgeführt.
Matching Klinik-Wissenschaft-Wirtschaft–Innovationsbörse
Die Innovationsbörse bringt interessierte Akteure aus Klinik, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, um Ideen für interdisziplinäre F&E Projekte zu entwickeln. Mit gezielten Einzelgesprächen und Matchings werden Kontakte geknüpft und individuell und spezifisch vernetzt, um mehr Ideen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Klinik in die Umsetzung zu bringen.
Im Team von KLIC.2.go arbeiten der BioIndustry e.V., die Bio-Security Management GmbH, die Hochschule Hamm-Lippstadt und die MedEcon Ruhr GmbH zusammen. Gemeinsam haben sie sich das Ziel gesetzt, die regionalen Ressourcen in der Bioprozesstechnik und der Bioanalytik transparent und zugänglich zu machen.